Nachhaltiger Einkauf

Auswirkungen von Covid-19 auf die Arbeitswelt

Seit Anfang 2020 hat das Corona-Virus die Welt fest im Griff und legt das öffentliche Leben durch Kontaktbeschränkungen, sowie durch die Schließung des Einzelhandels und der Gastronomie weitgehend still. Jedoch bekommt auch die Arbeitswelt die Auswirkungen zu spüren.

Um das Risiko der Ansteckungen mit Covid-19 untereinander möglichst gering zu halten, arbeiten seither viele Beschäftigte im Homeoffice.

Was vorher für viele Unternehmen in Deutschland unvorstellbar war, hat sich als für viele Berufstätige als produktiv und zufriedenstellend herausgestellt.1

Eine repräsentative Studie von Bitkom Research im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), die im Zeitraum von Oktober und November 2020 1.503 Erwerbstätige ab 16 Jahre in Deutschland befragt hatte, zeigt, dass zu diesem Zeitpunkt 25 % der Befragten (etwa 10,5 Millionen Berufstätige) ausschließlich im Homeoffice arbeitete. Weitere 20 % (8,3 Millionen) arbeiteten teilweise von zuhause.2

Einen positiven Nebeneffekt hat das verbreitete Arbeiten im Homeoffice auch für den Umwelt- und Klimaschutz. Nämlich die deutliche Senkung der CO2-Emissionen durch den reduzierten Berufsverkehr auf den Straßen, welche durch die vielen Pendler tagtäglich verursacht wurden.

Lt. dem Institut für angewandte Arbeitswissenschaft würde man in Deutschland ca. 4.532 Millionen Kilometer Pendelstrecke einsparen, wenn nur jeder zehnte Beschäftigte, der mit dem Auto zur Arbeit fährt (ca. 3,03 Millionen Menschen), einmal in der Woche von zu Hause aus arbeitete.3 Der Tagesspiegel errechnete anhand dieser Zahlen ein CO2-Ersparnis von etwa 850 Millionen Kilogramm pro Jahr.4

Neben den sozialen Kontakten im privaten Bereich oder im Büro stellt auch der internationale Reiseverkehrt eine Ansteckungsmöglichkeit mit Covid-19 dar. Dabei spielen auch Dienstreisen eine bedeutende Rolle. Deshalb wurden diese seit Ausbruch der Corona-Pandemie immer weiter reduziert. Auch hier hat sich gezeigt, dass viele Dienstreisen und Kundentermine in vielen Fällen problemlos durch Online-Meetings ersetzt werden können. Dies spart dem Unternehmen nicht nur Kosten für Transportkosten, Unterkunft und Spesen, sondern auch Zeit. Durch die Reduktion von geschäftlichen Reisen per Flugzeug, Zug oder Auto wird jedoch wiederum ein positiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet.

Was aufgrund von Corona gezwungenen Maßen von den Unternehmen organisiert und umgesetzt werden musste, sollte wegen der o.g. Einsparungspotenziale hinsichtlich CO2-Emissionen als Chance für das Umdenken und Übernehmen ein nachhaltiges Verhalten gesehen werden. Daher sollte das (teilweise) Arbeiten im Homeoffice sowie die Reduktion von Geschäftsreisen auch in Zukunft beibehalten werden.


1Vgl. Müßigmann, Linn (14.01.2021). Corona-Pandemie: Nachhaltiger Wandel in der Arbeitswelt. URL: https://www.horizont.net/planung-analyse/nachrichten/corona-pandemie-nachhaltiger-wandel-in-der-arbeitswelt-187821 [Stand: 21.02.2021]

2Vgl. Bitkom e.V. Mehr als 10 Millionen arbeiten ausschließlich im Homeoffice. URL: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Mehr-als-10-Millionen-arbeiten-ausschliesslich-im-Homeoffice [Stand: 20.02.2021]

3Vgl. ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (25.11.2019) URL: https://www.arbeitswissenschaft.net/newsroom/pressemeldung/news/weniger-stress-dafuer-entspannt-und-produktiv-mobiles-arbeiten-statt-pendeln/ [Stand: 14.02.2021]

4Vgl. Eubel, Cordula (10.01.2020). Weniger Pendeln. Wie viel CO2 Deutschland mit mehr Home Office sparen könnte. URL: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/weniger-pendeln-wie-viel-co2-deutschland-mit-mehr-home-office-sparen-koennte/25406082.html [Stand: 14.02.2021]